Monday, 21 October 2013

Pilz bedroht Amphibien - Tödlicher Pilz bedroht Amphibien - ARD | Das Erste




Amphibienkrankheit in den Pyrenäen

Besonders betroffen von der gefährlichen Pilzerkrankung ist die Amphibienwelt der Pyrenäen. Hier hat der Pilz bereits unzählige Kröten und Bergmolche getötet. "Das Artensterben ist schlimmer als zu Zeiten der Dinosaurier", meint der Biologe Dirk Schmeller vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung. Zusammen mit seiner Kollegin Adeline Loyau vom CNRS Toulouse ist er seit fünf Jahren in den Pyrenäen unterwegs, um die Ausbreitung des Pilzes zu erforschen. Sein hauptsächliches Untersuchungsgebiet ist die wasserreiche Hochebene von Bassiès auf 1.600 Höhenmetern. Eigentlich sind die Teiche, Tümpel und Seen dieser Bergregion mit ihrer fast unberührten Natur ein Paradies für Amphibien. Doch diese Idylle wird vom Chytridpilz bedroht: In den letzten Jahren haben die Forscher in den spanischen und französischen Pyrenäen Tausende von verendeten Tieren aufgesammelt.
Der Pilz greift die Tiere im Wasser an. Seine Sporen sind mikroskopisch klein. Sie leben in Bächen und Teichen und können sich mit einer Art Ruder fortbewegen. Der Chytridpilz ist auf die Amphibienhaut spezialisiert. Kommt ein Tier in seine Nähe, setzt er sich in der Haut des Tieres fest und vermehrt sich schnell.
Die Forscher wissen nicht genau, warum die Tiere an dem Pilz meist sterben. Die Haut ist für Amphibien ein besonders wichtiges Organ. Durch sie nehmen sie Flüssigkeit ebenso wie Mineralien auf, geben aber auch Abfallstoffe ab. Sie können sogar über die Haut atmen. Eine These der Wissenschaftler ist, dass die Pilzerkrankung den Wasserhaushalt der Tiere beeinträchtigt. Die erkrankten Tiere wirken lethargisch und stellen die Nahrungsaufnahme ein. Ihre Pupillen sind meist erweitert und sie reagieren nicht mehr auf Lichteinfall.
Von außen sieht man toten Tieren nicht an, woran sie gestorben sind. Ob sie Opfer des Chytridpilzes sind, können die Forscher erst durch eine Haut- und Erbgutanalyse im Labor feststellen.

http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/amphibien-100.html

No comments: